Sonderausstellung und Philosophie – Die Weihnachtszeit im ENGEL-MUSEUM

 

Am 23.11.2017 wird die diesjährige Weihnachtsausstellung des ENGEL-MUSEUMs mit einem Vortragsabend eröffnet. Die Sonderausstellung steht unter dem Titel „Gloria Glück auf – Engel aus dem Erzgebirge“. Neben einer Einführung durch Kurator Dr. Bathe wird der Philosoph Prof. Dr. Franziskus von Heereman am Eröffnungsabend einen Vortrag halten. Titel: „Die vergessene Krone der Schöpfung – Philosophische Bemerkungen zur klassisch-christlichen Engellehre“. Der junge Professor hat sich durch zahlreiche kurzweilige und zugleich tiefsinnige Vorträge schon eine große Fangemeinde erschlossen. Philosophische Denkmodelle werden anschaulich erläutert und zur lebhaften Diskussion eingeladen. So freut sich das ENGEL-MUSEUM auf einen spannenden Eröffnungsabend.

 

Die Sonderausstellung dreht sich in diesem Jahr um das Erzgebirge. Als dort der Bergbau nachließ, widmete man sich der Schnitzkunst und schaffte mit den Holz-Weihnachtsengeln eine neue Einnahmequelle für die Region. Wie der Bogen des Ausstellungstitels zu den Engelskirchner Engeln zu schlagen ist, wird Kurator Dr. Uwe Bathe in der Ausstellungseröffnung verraten.

 

Bei der Vorbereitung der Sonderausstellung gab es für das Archivierungsteam des ENGEL-MUSEUMs eine große Überraschung. Beate Gatzsch erzählt: „Wir stellten Engel und Figuren aus dem Erzgebirge zusammen und fanden dabei einen hölzernen Leuchtengel mit Lichterbogen, der uns auch zu passen schien. Dieser war auf einem Holzbrett befestigt, das den Stempel einer Möbelfabrik aus Süddeutschland trug. Unsere Nachforschungen ergaben, dass die Möbelfabrik schon in den sechziger Jahren geschlossen wurde. Also gehörte unser Engel wohl nach Bayern.

 

Kurz danach unternahmen wir eine Recherche- und Informationsreise ins Erzgebirge. Wir besuchten einige volkskundliche Museen und staunten über die Vielseitigkeit der erzgebirgischen Volkskunst. Nicht nur der Besuch einiger produzierender Firmen stand auf unserem Programm, zudem brauchten wir Ersatzteile für unsere eigenen Engel. Überall wurden wir sehr freundlich empfangen. Besonders hervorheben möchte ich Sven Kempe aus Seiffen, der uns mit dringend benötigten Teilen für einen angejahrten Leuchterkranz unterstützt hat, sowie die Fa. Blank in Grünhainichen, die uns großzügig mit Leihgaben versorgte.

 

Beim Marktführer Wendt und Kühne in Grünhainichen besichtigten wir den berühmten Musterschrank, in dem alle Modelle, die seit 1904 produziert wurden, ausgestellt sind. Und hier stand nun unser Leuchtengel – allerdings ohne Holzbrett. Mich hat fast der Schlag getroffen. Natürlich wollten wir alles über unseren Engel wissen. Nachforschungen bei der Kuratorin Marlis Rokitta ergaben, dass er 1922 entworfen und damals in die Ausstellung der Dresdner Kunstmuseen aufgenommen wurde. Bis 1930 wurde nur in geringen Stückzahlen produziert. Eine besonders tragische Bedeutung erlangte er, als Olly Wendt, die Firmenmitinhaberin, ihn als Mittelpunkt einer Engelgruppe gewählt hatte. Diese war für ihren 1944 verschleppten Mann als Willkommensgeschenk gedacht. Doch er sollte niemals zurückkehren. Die gesamte Engelgruppe wurde dann 1969 von der damaligen DDR Warenverband Expertic mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Natürlich bekommt er nun einen Ehrenplatz in unserer Weihnachtsausstellung und wird danach restauriert.“

 

 

 

 

 

Eröffnungsabend mit Vortrag des Kurators Dr. Uwe Bathe und des Philosophen Prof. Dr. Franziskus von Heereman

 

Donnerstag, 23.11.2017 um 19.00 Uhr – Einlass ab 18.30 Uhr

 

Eintritt: 9 EUR (Mitglieder des Engelvereins 7 EUR), Eintrittskarten sind vorab im Museum erhältlich oder können über reserviert werden.

 

 

Sonderausstellung im ENGEL-MUSEM „Gloria Glück auf – Engel aus dem Erzgebirge“

 

Vom 23.11.2017 bis zum 01.04.2018

 

Sonntag 11.00 – 17.00 Uhr

Dienstag und Mittwoch 10.00 – 13.00 Uhr

Donnerstag 14.00 – 17.00 Uhr

 

Eintritt: 4 EUR, ermäßigt 2 EUR, Familienkarte 11 EUR